Endlich, endlich ist sie da und ich habe sie gefunden! Denn eine Biografie von so einer streitbaren Frau wird nicht sonderlich beworben!
EIN FRAUENLEBEN von Christina de Stefano
Begonnen hat alles mit der Autobiografie von Rita Mae Brown. Ich liebte ihre Bücher, einige Jahre sogar die Sneeky Pie- Krimis! Dann wollte ich wissen, wer die Frau hinter den Büchern ist, die mich wie gute Freunde begleiten (ich sage nur: „Teppischpisse!“), mit denen ich lachen und weinen kann und ich entdeckte mein erstes Idol! Das war toll, faszinierend, lehrreich, aber auch schmerzhaft. Z.B. Mir vorwerfen zu müssen, wenn ich gewusst hätte wie wichtig Bildung ist, -warum hat es mir eigentlich niemand gesagt?! Wusste das wirklich niemand aus meiner Familie, Umfeld?!? Ich bin das einzige Mädchen in meiner Familie und das erste Abitur (außer einem Cousin, aber der zählt nicht, der musste das machen, da er ja körperlich gehandicapt ist).
Orianas Eltern waren arm, aber sie kannten die Bedeutung von Büchern und Bildung, vor allem ihre Mutter drängte sie dazu, denn ihr selber war dieser Weg verwehrt und durch die frühe, ungewollte Schwangerschaft mit Oriana entgültig versperrt. Bei meiner Mutter war es auch eine frühe, ungewollte Schwangerschaft, -mit mir-, die ihrem beruflichen Werdegang ein jähes Ende setze. Dennoch schloss sie daraus nicht, dass ihre Tochter vor diesem Fehler bewahrt werden sollte, sondern sie vermittelte wortlos, dass ich (und mein Bruder) eine Belastung, eine Zumutung und ich sowieso immer Schuld, an allem, seien. Das mir einzugestehen und die Folgen auf mein ganzes Leben zu sehen tat sehr weh. Schuld statt Bildung! Das taugt aber auch zur Lachnummer.
So war niemand geringeres als Simone de Beauvior die nächste:
erst knöpfte ich mir eins nach dem anderen ihre Werke vor und dann die Biografie von Diadre Bair. Das ist nun schon seit Jahren „abgeschlossen“.
Nachdem ich Oriana Fallaci entdeckt hatte (Die Wut und der Stolz, Die Kraft der Vernunft), suchte ich vergeblich nach einer Biografie!